Chlor & Derivate

Modernes Produktionsverfahren und neue Wertschöpfung

Das Segment Chlor & Derivate gliedert sich in die Geschäftsfelder Chlor, Chlor-Folgeprodukte, MCAA sowie Phosphor-und Naphthalin-Derivate. Chlor ist einer der wichtigsten Rohstoffe der chemischen Industrie und wird darüber hinaus wegen seiner desinfizierenden Wirkung zur Wasseraufbereitung eingesetzt. Wir stellen Chlor für Industriekunden her, etwa aus der Petrochemie, der Wasserwirtschaft und der Lebensmittelindustrie, sowie zum anderen für gewerbliche Anwender wie Schwimmbäder und Sportstätten. Die PCC Rokita SA ist dabei nicht nur ein bedeutender Anbieter von Chlor als Grundstoff, sondern wir entwickeln auch neue Einsatzmöglichkeiten und haben beispielsweise unsere Chlor-Wertschöpfungskette durch den Bau einer Produktionsanlage für Monochloressigsäure (MCAA) verlängert. Die Produktion von Chlor haben wir komplett auf die moderne und umweltfreundliche Membrantechnologie umgestellt.

Chlor (Cl) ist ein chemisches Element mit der Ordnungszahl 17. In der Natur kommt Chlor nicht elementar, sondern nur in Verbindungen vor, etwa in Chloriden, in denen Chlor in Form des Anions auftritt. Das bekannteste Chlorid ist Natriumchlorid (Kochsalz). Hergestellt wird Chlor in der Regel durch die Chlor-Alkali-Elektrolyse, deren Ausgangsstoff eine wässrige Natriumchlorid-Lösung ist. Seit April 2015 ist die Chlor-Produktion der PCC Rokita SA komplett auf das Membranelektrolyse-Verfahren umgestellt. Bei diesem Verfahren fallen die Endprodukte, also insbesondere Chlor, in der gleichen Reinheit an, wie beim hergebrachten Amalgam-Verfahren. Allerdings ist ein deutlich geringerer Energieeinsatz erforderlich. Die PCC Rokita SA kann so die CO2-Emissionen um 750 Kilogramm pro produzierter Tonne Natronlauge reduzieren.

Chlor ist nicht nur einer der meistverwendeten Grundstoffe der chemischen Industrie, sondern auch aus unserem Alltag kaum wegzudenken. So ist Chlor aufgrund seiner desinfizierenden Wirkung im Schwimmbad unerlässlich, um die Badenden wirksam vor Krankheitserregern zu schützen. Der Produktionsbereich Chlor der PCC Rokita stellt zudem Chlorbenzol, Salzsäure, Natriumhydroxid beziehungsweise Natronlauge (die wässrige Lösung von Natriumhydroxid) und Natriumhypochlorit her.

Salzsäure wird beispielsweise bei der Produktion von Zucker eingesetzt. Natronlauge dient unter anderem als Entfettungsmittel sowie als Spülmittel für Flaschen und Apparaturen. Natriumhypochlorit sichert als Antiseptikum die antibakteriellen Eigenschaften von Desinfektionsmitteln. Chlor kommt darüber hinaus auch innerhalb der PCC Rokita zum Einsatz: bei der Herstellung von Propylenoxid (PO) für die Polyole-Produktion und im Bereich Phosphor-Derivate. Dort werden mittels Chlor Phosphortrichlorid und Phosphoroxychlorid hergestellt.

Ende 2016 haben wir an unserem Chemiestandort Brzeg Dolny auch unsere Produktionsanlage für Monochloressigsäure (Monochloroacetic Acid, kurz MCAA) in Betrieb genommen. MCAA wird in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie zur Herstellung von Arzneimitteln, Körperpflegeprodukten, Kosmetika, Farbstoffen und Pflanzenschutzmitteln eingesetzt.

Phosphor-Derivate von PCC und ihre Anwendungen

Die Produktpalette unserer Phosphor-Derivate basiert auf der Eigenerzeugung von Phosphortrichlorid sowie Phosphoroxychlorid. Diese dienen in Kunststoffen und Lacken etwa als Weichmacher und Flammhemmer; in der Oberflächenbehandlung von Metallen wirken sie unter anderem korrosionshemmend; zudem werden sie als Additive für Hydrauliköle eingesetzt. Die etwa im Bergbau verwendeten Förderbänder enthalten phosphorbasierte Weichmacher sowie flammhemmende Substanzen, Fußbodenbeläge erhalten die gewünschte Flexibilität durch unsere Weichmacher. In folgenden Branchen werden unsere Phosphor-Derivate eingesetzt:

  • Polyurethan-Industrie (Herstellung von harten und weichen Schaumstoffen)
  • Automobilindustrie
  • Möbelindustrie
  • Kunststoffe und Lacke
  • Bergbauindustrie
  • Pharmazeutische Industrie
  • Chemische Industrie

Naphthalin-Derivate von PCC und ihre Anwendungen

Unsere Naphthalin-Derivate kommen in der Bauindustrie sowie in der Kunststoff- und Textilindustrie zum Einsatz. In der Bauindustrie verbessern sie als Additive die Verarbeitbarkeit von Frischbeton sowie die Herstellung von Gipskartonplatten. Besonders wichtig ist ihr Einsatz als Fließmittel in Frischbeton. Mit ihrer Hilfe lässt sich etwa der Wasserbedarf reduzieren, was die Transportkosten bei Fertigbeton deutlich senkt. Zudem wird die Endfestigkeit des Betons erhöht. Denn sie verbessern das Fließverhalten des Betons, ohne dass eine sonst zur leichteren Verarbeitbarkeit des Zement-Sand-Kies-Wasser-Gemischs notwendige übermäßige Wasserzugabe die Festigkeit beeinträchtigen würde. Und auch bei der Produktion von Gipskartonplatten für den Innenausbau spart der Einsatz solcher Fließmittel Wasser und Energie. In der Kunststoff- und Textilindustrie werden Naphthalin-Derivate als Additive bei der Herstellung von synthetischem Kautschuk eingesetzt sowie für Färbeverfahren.

Weitere Informationen zu unseren Produkten finden Sie im großen PCC-Produktportal www.products.pcc.eu, mit mehr als 1.200 Produkten und chemischen Formulierungen für eine Vielzahl industrieller Anwendungen.